Jagdrecht; Rechtmässigkeit der «Sonderjagdinitiative»; Regulierung der Wildbestände
Leitsätze
Gemäss dem massgebenden Bundesrecht (WaG und JSG) verhindern die Kantone Verbiss- und Fegeschäden, verursacht durch zu hohe Bestände unter anderem an Rehen, Gämsen und Rothirschen in erster Linie durch eine Regelung des Wildbestands. Erst in zweiter Linie ist auf Schutzmassnahmen (wie Biotop-Hege, Einzäunung, Einzelschutz, Einzelabschuss schadenstiftender Tiere) zurückzugreifen (E. 5.2). Die Volksinitiative zur Abschaffung der Sonderjagd (Sonderjagdinitiative) verlangt, dass die (Bündner) Regierung die Jagdzeiten so festlegt, dass die Abschusspläne während der ordentlichen Hochjagd erfüllt werden können. Auf die Durchführung einer Sonderjagd, der zweiten Stufe im geltenden Jagdsystem, soll verzichtet werden (E. 4). Bei der Beantwortung der Frage, ob die Initiative in offensichtlichem Widerspruch zu übergeordnetem Recht steht, ist auch dem Umstand Rechnung zu tragen, dass es neben der Jagd weitere Massnahmen gibt, welche die natürliche Verjüngung der…
Zeitschrift URP
URP 2018 247
Publikationsart
Entscheid