Verbot des Ausbringens oder der Ablagerung von potenziell wasserverunreinigenden Stoffen ausserhalb eines Gewässers
Leitsätze
Wird der Grenzwert für Kohlenwasserstoffe am Ort der Einleitung in einen Fluss nicht erreicht, sondern lediglich in Zuleitungsschächten auf einem nahen Betriebsgelände, so ist das objektive Tatbestandselement des «mittelbaren oder unmittelbaren Einbringens in ein Gewässer» (Art. 70 Abs. 1 lit. a i.V. mit Art. 6 Abs. 1 GSchG) nicht erfüllt. Dagegen sind mit der Überschreitung des Grenzwerts für Kohlenwasserstoffe in diesen Zuleitungsschächten bzw. in einem Versickerungsschacht über dem Grundwasser die objektiven Tatbestandselemente des «Versickernlassens» bzw. des «Ausbringens» (Art. 70 Abs. 1 lit. a i.V. mit Art. 6 Abs. 2 GSchG) gegeben (E. III.A.4). Durch die Überschreitung des Grenzwerts für Kohlenwasserstoffe in den Zuleitungsschächten zum Ort der Einleitung in einen Fluss bzw. im Versickerungsschacht über dem Grundwasser ist zudem das Tatbe-standserfordernis der «konkreten Gefahr» (Art. 70 Abs. 1 lit. a i.V. mit Art. 6 Abs. 2 GSchG)…
Zeitschrift URP
URP 2003 769
Publikationsart
Entscheid