Sichere Restwassermengen gegen uneingeschränkte Wasserkraftnutzung – ein Vollzugsdilemma?
Zusammenfassung
Rund 55 Prozent des Stromverbrauchs werden in der Schweiz mit einheimischer Wasserkraft gedeckt (Bundesamt für Energie [BFE] 2008). Praktisch alle grossen Schweizer Fliessgewässer sind daher hydroelektrisch beeinflusst (TRUFFER ET AL. 1998). Die betroffenen Gewässerökosysteme werden aufgrund der intensiven Nutzung auf unterschiedliche Weise beeinträchtigt: Durch vollständige Wasserentnahmen werden ganze Gewässerabschnitte trocken gelegt, ungenügende Restwasserdotierungen schränken Lebensräume ein, monotones Abflussregime und Geschiebemangel verhindern vielerorts die Erneuerung der Strukturvielfalt der Gewässersohle, und in den Rückgabestrecken unterhalb von Kraftwerken gefährdet das Schwall-Sunk-Regime die Wasserorganismen. Die aktuelle Gewässerschutzgesetzgebung zur Sicherung angemessener Restwassermengen ist in Art. 29 ff. des Gewässerschutzgesetzes (Bundesgesetz vom 24. Januar 1991 über den Schutz der Gewässer [Gewässerschutzgesetz,…
Zeitschrift URP
URP 2008 469
Publikationsart
Redaktioneller Beitrag