Gewässerschutz; Chlorierung von Grundwasser zum Betrieb einer Kühlwasser- und Wärmepumpe
Entscheid
VerwGer BE, Urteil vom 19.03.2013 (VGE 100.2012.174)
Relevante Erlasse
SR 814.20, Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG)
(24.01.1991)
Art. 4 (Bst. d)
SR 814.20, Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG)
(24.01.1991)
Art. 6 (Abs. 1)
SR 814.201, Gewässerschutzverordnung (GSchV)
(28.10.1998)
Art. 1 (Abs. 2)
SR 814.201, Gewässerschutzverordnung (GSchV)
(28.10.1998)
Anhang 1
SR 814.201, Gewässerschutzverordnung (GSchV)
(28.10.1998)
Anhang 1
Leitsätze
Bei der Chlorierung handelt es sich um eine nachteilige chemische Veränderung von Grundwasser, die durch das generelle Verunreinigungsverbot von Art. 6 GSchG untersagt ist (E. 3.4). Es gibt keine Ausnahmebestimmung zu Art. 6 GSchG, welche die direkte Zugabe von Chlor in das Grundwasser erlauben würde. Das Verun reinigungsverbot gilt mithin absolut und lässt keine zeitlichen und quantitativen Spielräume zu. Für eine Verhältnismässigkeitsprüfung bleibt deshalb kein Raum (E. 3.5). Die erfolgte Praxisänderung des kantonalen Fachamts, wonach die Chlorierung des Grundwassers nicht mehr bewilligt wird, ist nicht zu beanstanden, da sie sich auf ernsthafte sachliche Gründe stützt (E. 4.3).
Zeitschrift URP
URP 2013 516
Publikationsart
Entscheid