Regulierung von persistenten organischen Verbindungen – unter besonderer Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips
Zusammenfassung
Rechtliche Monographien über Chemikalien sind in der Schweiz im Gegensatz etwa zu Deutschland eine ausgesprochene Seltenheit, was angesichts der Bedeutung der chemischen Industrie in der Schweiz verwundert. Angesichts des Stellenwerts des Produkterechts i. w. S. an Schweizer juristischen Fakultäten weicht indes diese Verwunderung: Umweltrecht ist grundsätzlich nur Infrastrukturrecht. Gesundheitsrechtliche Aspekte von Produkten werden allenfalls im Heilmittelrecht oder im Lebensmittelrecht thematisiert. Caroline Aeberli nimmt sich in verdankenswerter Weise dieses Mankos an und befasst sich in ihrer Dissertation mit der Regulierung von persistenten organischen Verbindungen – einem Teilbereich des Chemikalien- bzw. Stoffrechts. Persistente organische Verbindungen werden als POPs bezeichnet. Solche Verbindungen sind Stoffe (Art. 7 Abs. 5 USG, Art. 4 Abs. 1 lit. a ChemG), die persistente (in der Umwelt stabil und nur langsam abbaubar), bioakkumulierende (in…