Naturschutz; Schaden am Waldboden sowie an Hoch- und Flachmoorgebieten von nationaler Bedeutung; Zulassung der Grundeigentümerin als Privatklägerin im Strafverfahren
Auszug
BGer I. öff. Abt., Urteil vom 24.05.2018 (1B_96/2018)
Relevante Erlasse
SR 311.0, Schweizerisches Strafgesetzbuch (StGB)
(21.12.1937)
Art. 144
SR 312.0, Bundesgesetz über die Bundesstrafrechtspflege (BStP)
(15.06.1934)
Art. 333 (Abs. 1)
SR 451, Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG)
(01.07.1966)
Art. 24
SR 451, Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG)
(01.07.1966)
Art. 24
Leitsätze
Die Strafbestimmungen von Art. 24 ff. NHG dienen dem Schutz von besonders wertvollen oder empfindlichen Natur- und Kulturgütern und schützen somit ausschliesslich öffentliche Interessen. Die Grundeigentümerin des durch den Holztransport geschädigten Waldbodens und der Hoch- und Flachmoorgebiete ist nicht Trägerin der durch das NHG geschützten oder zumindest mitgeschützten Rechtsgüter, womit es ihr an der Geschädigtenstellung im Strafverfahren fehlt (E. 2.2). Art. 24 Abs. 1 Bst. a NHG und Art. 144 StGB (Sachbeschädigung) schützen unterschiedliche Rechtsgüter, nämlich Umweltgüter einerseits und das Vermögen andererseits. Sie erfüllen damit verschiedene Zwecke, weshalb ein Fall von echter Konkurrenz vorliegt (E. 2.3.2).
Zeitschrift URP
URP 2018 704
Publikationsart
Entscheid