Gewässerschutz; Ausnahmen von den abwassertechnischen Voraussetzungen für die Erteilung von Baubewilligungen
Auszug
BGer I. öff. Abt., Urteil vom 18.06.2011 (1C_419/2011)
Relevante Erlasse
SR 814.20, Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG)
(24.01.1991)
Art. 18 (Abs. 1)
SR 814.20, Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG)
(24.01.1991)
Art. 18 (Abs. 1)
Leitsätze
Die Frage, ob ein «kleineres Gebäude» nach Art. 18 GSchG vorliegt, ist aus Sicht des Gewässerschutzes zu beurteilen. Mit andern Worten kann ein flächenmässig grosses Gebäude als kleineres Gebäude im Sinn von Art. 18 GSchG qualifiziert werden, wenn dort nur eine geringe Menge Abwasser erzeugt wird (E. 5.1). Die obere Grenze, bis zu welcher ein Gebäudes noch als «kleineres» qualifiziert werden kann, liegt bei 4 bis 5 Einwohnergleichwerten, d.h. bei einer Menge von 680 bis 850 Litern Abwasser pro Tag. Die streitige Villa (mit 10 Einwohnergleichwerten, einem Schwimmbad und einem Spa), für die 4’700 Liter Abwasser pro Tag zu rechnen sind, kann nicht als «kleineres Gebäude» im Sinn des GSchG betrachtet werden (E. 5.2).
Zeitschrift URP
URP 2012 681
Publikationsart
Entscheid